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LED Rechner & Vergleich

Es gibt wohl keine Investition in deinem Leben, die eine höhere garantierte Rendite abwirft als der Tausch einer Glühbirne. Eine alte 60-Watt-Birne ist physikalisch gesehen gar keine Lichtquelle, sondern eine Heizung, die zufällig leuchtet (95% Wärme, 5% Licht). Wer diese gegen eine 7-Watt-LED tauscht, senkt seine Kosten um fast 90% – sofort. Doch der Markt ist überschwemmt mit Billig-Schrott. Flackerndes Licht, fahle Farben (schlechter CRI) und brummende Dimmer schrecken viele ab. Dieser Rechner ist dein Lichtplaner. Wir berechnen nicht nur den Euro-Betrag, sondern erklären dir, worauf du achten musst, damit dein Wohnzimmer nicht aussieht wie eine Zahnarztpraxis oder eine Bahnhofshalle.

Interaktiver Rechner

Die Formel

ROI (Monate) = (Kosten_LED) / ((Watt_Alt - Watt_Neu) × Stunden/Tag × 30 × Strompreis / 1000)

Warum ist das wichtig?

Nutze dieses Tool, bevor du in den Baumarkt gehst. Lerne den Unterschied zwischen "Warmweiß" und "Kaltweiß" und warum deine alten Halogen-Trafos mit LEDs oft nicht funktionieren (Mindestlast-Problem).

Beispielrechnung

Beispiel: 10 Halogen-Spots in der Decke (je 35W) = 350W Gesamtlast. Täglich 4 Stunden an. Verbrauch/Jahr: ca. 511 kWh (bei 40 Cent = 204€). Tausch gegen 10 LEDs (je 4W) = 40W Gesamtlast. Verbrauch/Jahr: ca. 58 kWh (23€). Ersparnis: 181€ pro Jahr. Kosten der LEDs: ca. 40€. Amortisation: nach ca. 3 Monaten. Danach: Reiner Gewinn.

Anleitung: So kaufst du nie wieder das falsche Licht

Der Umstieg auf LED ist finanziell ein Selbstläufer. Aber technisch ist es ein Minenfeld. Früher gab es nur "60 Watt" oder "100 Watt". Heute musst du Lumen, Kelvin, Ra-Wert und Sockeltyp kennen. Wer blind kauft, sitzt später im Dunkeln oder in einem OP-Saal-Licht.

1. Lumen statt Watt (Die Übersetzung)

Lerne diese Tabelle auswendig, bevor du in den Laden gehst. Watt ist tot. Lumen (lm) ist das Maß für den Lichtstrom (Helligkeit).

Alte Glühbirne Benötigte Lumen Ca. LED Leistung
25 Watt 250 lm 2 - 3 Watt
40 Watt 470 lm 4 - 5 Watt
60 Watt 806 lm 7 - 9 Watt
75 Watt 1055 lm 10 - 12 Watt
100 Watt 1521 lm 13 - 15 Watt

2. Kelvin (Die Stimmung)

Licht hat eine Farbe. Diese wird in Kelvin (K) gemessen. Ein Fehler hier ruiniert die Atmosphäre des ganzen Raumes.

2700K (Warm)

Das "Lagerfeuer": Gemütlich, entspannend.
Einsatz: Wohnzimmer, Schlafzimmer, Nachttisch.

3000K-4000K (Neutral)

Das "Arbeitslicht": Klar, frisch, aktivierend.
Einsatz: Küche, Bad, Flur, Home-Office.

6000K (Kalt)

Das "Tageslicht": Sehr kontrastreich, aber ungemütlich.
Einsatz: Werkstatt, Keller, Garage.

Physik & Technik: Die Fallstricke der Umrüstung

Warum ist eine Glühbirne so ineffizient? Sie ist ein "Schwarzer Strahler". Strom fließt durch einen Draht, der wird heiß (2500°C) und glüht. Die meiste Energie wird als unsichtbare Infrarotstrahlung (Wärme) abgegeben. Nur ca. 2-5% sind sichtbares Licht.
Die LED (Light Emitting Diode) ist ein Halbleiter. Elektronen wechseln das Energieniveau und senden dabei Photonen aus (Elektrolumineszenz). Fast keine Abwärme. Effizienz: 30-50% (und steigend).

Das Problem mit alten 12V-Trafos

Viele Haushalte haben in den 90ern und 2000ern teure Halogen-Seilsysteme oder Deckenspots verbaut. Diese laufen auf 12 Volt mit einem vorgeschalteten Transformator.

Die Mindestlast-Falle

Alte elektronische Trafos haben oft einen Arbeitsbereich, z.B. "35 - 105 Watt".
Wenn du nun 3 Halogen-Spots (3x 35W = 105W) gegen 3 LEDs (3x 5W = 15W) tauschst, liegst du mit 15 Watt unter der Mindestlast von 35 Watt.
Folge: Das Licht flackert wie in der Disco, geht gar nicht an oder der Trafo brummt laut.
Lösung: Du musst auch den Trafo gegen einen "LED-Treiber" (ohne Mindestlast) tauschen. Das kostet ca. 15-30€ extra, lohnt sich aber langfristig immer.

CRI: Warum deine Pizza grau aussieht

Glühbirnen haben ein kontinuierliches Spektrum (alle Farben sind enthalten). LEDs erzeugen weißes Licht oft durch blaue LEDs mit einer Phosphorschicht (Konversion). Dabei entstehen Lücken im Spektrum, oft bei tiefem Rot.
Achte auf den Ra-Wert (CRI). Ein Ra von 80 ist Minimum. Für den Esstisch oder Spiegel (Make-Up!) solltest du Ra 90+ suchen. Sonst sehen Rottöne (Tomaten, Fleisch, Lippen) braun-grau aus.

Realitäts-Check: Qualität vs. Billigware

Auf Amazon oder Ebay gibt es 10er Packs LEDs für 15 Euro. Im Baumarkt kostet eine einzelne Marken-Birne (Osram, Philips) oft 5-8 Euro. Ist das Abzocke? Nein.

1. Das Flimmern (Flicker)

Strom kommt als Wechselstrom (AC) mit 50 Hertz aus der Dose. LEDs brauchen Gleichstrom (DC). Billige LEDs haben minderwertige Gleichrichter. Sie gehen 100 Mal pro Sekunde an und aus.
Test: Halte deine Handykamera (Video-Modus) nah an die leuchtende Birne. Siehst du schwarze Streifen durchs Bild laufen? Das ist Flimmern.
Gesundheit: Sensible Menschen bekommen davon Kopfschmerzen oder werden müde, auch wenn das Auge das Flimmern bewusst nicht wahrnimmt. Gute LEDs haben Kondensatoren, die das glätten ("Flicker Free").

2. Die Lebensdauer (Hitze)

"Hält 15 Jahre" steht auf der Packung. Kleingedrucktes: "Bei 3 Stunden Nutzung pro Tag".
Viel wichtiger ist die Wärmeabfuhr. Eine 10-Watt-LED wird am Sockel sehr heiß. In einer engen, geschlossenen Kugellampe staut sich die Hitze. Die Elektronik altert im Zeitraffer. Billige LEDs haben schlechte Kühlkörper (Plastik statt Alu/Keramik). Sie sterben oft kurz nach der Garantiezeit.

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Licht ist oft der Einstieg ins Energiesparen. Wo kannst du im Haus noch den Hebel ansetzen?

Es werde Licht – aber bitte effizient.

Häufige Fragen (FAQ)

Wie viel Watt LED ersetzen 60 Watt Glühbirne?

Vergiss Watt. Watt misst den Verbrauch, nicht die Helligkeit. Die neue Währung ist **Lumen (lm)**. Eine 60W Glühbirne liefert ca. 700-800 Lumen. Um das zu ersetzen, brauchst du eine LED mit ebenfalls 800 Lumen. Das entspricht bei moderner Technik ca. 7 bis 9 Watt. Faustformel: Lumen durch 10 teilen = ungefähre Wattzahl der alten Birne (800 lm / 10 = 80W, etwas optimistisch, aber gute Richtung).

Warum flackern meine neuen LEDs oder surren?

Das ist das 'Dimmer-Dilemma'. Alte Dimmer sind meist für ohmsche Lasten (Glühdraht) ausgelegt (Phasenanschnitt). LEDs sind komplexe Elektronik (kapazitive Last). Wenn der Dimmer und die LED-Treiber-Elektronik nicht harmonieren, flackert es. Du brauchst entweder LEDs, die explizit als 'dimmbar' gekennzeichnet sind (viele sind es nicht!) und oft auch einen neuen LED-Dimmer (Phasenabschnitt). Bei 12V-Systemen (Halogen-Seilsysteme) liegt es oft am Trafo: Alte Trafos brauchen eine Mindestlast (z.B. 20 Watt), die sparsame LEDs gar nicht erreichen. Der Trafo schaltet dann ab oder flackert.

Was bedeutet CRI oder Ra-Wert?

Der Color Rendering Index (CRI) oder Ra-Wert gibt an, wie natürlich Farben unter dem Licht aussehen. Sonnenlicht hat Ra 100. Billige LEDs haben oft Ra 70 – alles wirkt fahl, Essen sieht grau aus, Haut krank. Für Wohnräume solltest du **zwingend Ra > 80**, besser Ra > 90 oder Ra > 95 kaufen. Das steht im Kleingedruckten auf der Packung. Der Unterschied für das Wohlbefinden ist gewaltig.

Warmweiß, Neutralweiß, Tageslichtweiß – was soll ich nehmen?

Das ist die Farbtemperatur in Kelvin (K). **2700K (Warmweiß):** Entspricht der klassischen Glühbirne. Gemütlich, gelblich. Ideal für Wohnzimmer/Schlafzimmer. **3000K:** Etwas weißer, moderner Halogen-Look. Gut für Küche/Bad. **4000K (Neutralweiß):** Sachlich, büromäßig. Gut zum Arbeiten. **6000K (Tageslicht):** Bläulich, extrem hell. Wirkt im Wohnraum oft ungemütlich steril (wie Labor), ist aber gut für den Keller oder die Werkstatt.

Halten LEDs wirklich 20 Jahre?

Theoretisch ja (die Diode selbst). Praktisch nein (die Elektronik dahinter). Oft gehen die Kondensatoren im Sockel durch Hitze kaputt. LEDs mögen keine Hitze! In geschlossenen Glas-Kugellampen ohne Luftzirkulation sterben LEDs oft nach 1-2 Jahren den Hitzetod. Achte auf gute Belüftung der Leuchte oder kaufe Markenware mit gutem Thermomanagement.